5.06.2018: Ulrike RUPRECHT (Salzburg): Life in extreme environments - Lichens in Southern Polar regions, HS 31.11, Institut für Biologie, Bereich für Pflanzenwissenschaften, Schubertstraße 51, 17:00 Uhr.
Forschung in klimatisch extremen Gebieten soll dazu beitragen, Veränderungen des Weltklimas besser zu verstehen und erklären zu können. Die Zusammensetzung und Diversität, der an polare und hochalpine Regionen angepassten Lebewesen reagieren sehr empfindlich auf Klimaerwärmung. Dadurch verschiebt sich die geographische Verbreitung von kaltangepassten Arten in Richtung Pole oder in das Hochgebirge. Um solche klimatisch bedingten Szenarios verstehen zu können, wird anhand einer weltweit verbreitenden und an extreme Standorte angepasste Organismengruppe (auf Gestein lebende Krustenflechten) versucht aufzuzeigen, welche Effekte Klimavariabilität haben kann. Flechten bilden primär eine Symbiose aus einem Pilz (Mykobiont) gemeinsam mit einem Algenpartner (Photobiont). Entlang verschiedener klimatischen Gradienten (z.B. Temperaturverlauf) verändert sich die Zusammensetzung der teilnehmenden Partner in den einzelnen Flechtenthalli. Diese Assoziationen werden entlang von kühleren bis zu extrem kalten Gebieten in der Südpolaren Region (Südliches Südamerika, Falkland Islands, maritime und kontinentale Antarktis) erfasst. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass die Verbreitung verschiedener Mykobiontgruppen mit der Verfügbarkeit bestimmter Photobionten, die unter bestimmten klimatischen Bedingungen vorkommen, stark korreliert.