11.12.2018: Anna GASPERL (Graz): Potentielle Strategien zur Akkumulation von niedermolekularem Fruktan in Deutsch-Weidelgras (Lolium perenne L.), HS 32.01, Institut für Biologie, Bereich Pflanzenwissenschaften, Holteigasse 6, 17.00 Uhr
Hochzuckergräser haben das Potential, einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen durch Weidetiere zu leisten und eignen sich als Alternative zu Nahrungspflanzen für die Biokraftstoffproduktion. Deutsch-Weidelgras (Lolium perenne L.) ist das bedeutendste Weidegras in Europa. Dennoch sind regulatorische Mechanismen im Fruktan-Stoffwechsel größtenteils unbekannt. Bis vor Kurzem standen Züchtern ausschließlich kosten- und zeitintensive Methoden, wie die Messung des Gesamtzuckergehaltes und genetische Marker-Analysen zur Verfügung, um potentiell interessante Pflanzen einer Population zu identifizieren. Im Rahmen dieses Vortrags wird eine alternative Methodik in Form von Enzym-Aktivitätstests vorgestellt. In Verbindung mit einer Kältebehandlung wurden zwei potentielle Marker für Hochzuckerpflanzen gefunden. Im Zuge der Untersuchungen konnten mittels der erwähnten Enzym-Aktivitäten darüber hinaus Hinweise gefunden werden, wie unterschiedliche Hochzuckersorten einen hohen Saccharose-Fluß unter Fruktan akkumulierenden Bedingungen über unterschiedliche enzymatische Wege aufrechterhalten.
Zusammenfassend können diese Einsichten in den Fruktanstoffwechsel in künftigen Züchtungsstrategien genutzt werden und zum Verständnis der Regulation des primären Kohlenhydrat- und Fruktanstoffwechsels in Deutsch-Weidelgras beitragen.