Herbarsammlungen
Standorte
Die Sammlungen sind an zwei verschiedenen Standorten untergebracht:
Bereich für Pflanzenwissenschaften, Systematische Botanik und Geobotanik
Holteigasse 6, 8010 Graz/Österreich
Moose, Flechten und lichenicole Pilze, Samen-Früchtesammlung, Holzsammlung, Ethnobotanische Sammlung, Paläobotanische Sammlung.
Aussenstelle Andritz
Weinzöttlstraße 16, 8045 Graz/Österreich
Algen, Pilze, Gefäßpflanzen
Entlehnwünsche per e-mail an die zuständigen KuratorInnen oder brieflich an die folgende Adresse:
An den Kurator des Herbariums GZU, Bereich für Pflanzenwissenschaften, Holteigasse 6, 8010 Graz/Österreich
Besucherregelung
Der Besuch der Sammlungen ist nur nach vorheriger schriftlicher Anmeldung beim verantwortlichen Kurator/bei der verantwortlichen Kuratorin möglich, und zwar per e-mail oder Brief.
Entlehnungen
Entlehnungen werden prinzipiell nur an öffentliche Institutionen mit naturwissenschaftlichen Sammlungen und entsprechend geschultem, verantwortlichem Personal versandt. Der entlehnenden Institution müssen geeignete Möglichkeiten zur adäquaten Lagerung von Herbarmaterial zur Verfügung stehen, die auch Schädlingsbefall und anderweitige Beschädigung verhindern.
Neben den gewünschten Taxa soll der Entlehnwunsch auch den Namen des/der Bearbeiters/-in, des Betreuers/-in und ein Arbeitstitel enthalten.
Typus- und historisches Belegmaterial wird prinzipiell nicht verliehen. Das Herbarium GZU behält sich vor Entlehnwünsche auf Grund zu hoher Kosten oder zu hohem Risiko abzulehnen (z. B.: ausgestorbene Arten)
Die Entlehndauer beträgt maximal 12 Monate. Sollte das Material länger benötigt werden, ist vor Ablauf der Entlehnfrist schriftlich um Verlängerung anzusuchen. Der ordnungsgemäße Erhalt der Sendung ist auf dem beigepackten Duplikat der Entlehnpapiere zu bestätigen. Das Material ist in den Originalumschlägen und begleitet von den erforderlichen Papieren (evtl. CITES Dokumentation, Paketaufkleber) zurück zu senden.
Eine Weitergabe/Mitnahme des Materials an eine andere Institution ist ohne vorherigen Kontakt und schriftliche Zustimmung des jeweiligen Kurators nicht zulässig.
Jedwede Veränderungen am Belegmaterial oder an den Etiketten sowie Reparaturarbeiten sind untersagt. Beschädigungen sind unmittelbar dem Herbarium GZU schriftlich zu melden.
Es wird gebeten, jedem revidierten Herbarbogen einen Revisionszettel beizulegen, diesen jedoch nicht aufzukleben.
Entlehntes Material darf nur für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden.
In Publikationen ist das verwendete Material zu zitieren. Bitte zitieren Sie die Barcode-Nummer zusammen mit dem vorangestellten Akronym (z.B.: GZU000123456), oder bei Fehlen dieser die Sammel-Nummer bzw. persönliche Herbarnummer. Fehlt auch diese, zitieren Sie bitte so viel vom Etiketten-Text, dass der Beleg eindeutig zuzuordnen ist. Nicht geeignet für die Zitierung sind die interne Datenbank ID (DigiBota ID) und die Inventarnummer des Beleges (z. B.: Herbar GZU Inv. Nr. 135; bzw. GZU Inv. Nr. 89-2005).
Von Publikationen, die untersuchtes Material aus dem Herbarium GZU enthalten, ist ein Sonderdruck oder pdf-file an das Herbar zu schicken.
Das Fotografieren des Materials ist zulässig. Im Falle einer Publikation des/der Foto/s muss das Herbarium GZU der Karl-Franzens-Universität ausdrücklich als Quelle angeführt werden. Eine Kopie oder ein pdf-file der Publikation und der Fotos ist an das Herbarium GZU zu senden.
Destruktive Probenentnahme
Destruktive Untersuchungsmethoden sind grundsätzlich untersagt.
Ausnahmegenehmigungen bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Kurators bzw. dessen autorisierter Vertretung.
Ungebrauchte Fragmente sind Eigentum des Herbariums GZU und müssen eingekapselt und beschriftet retourniert werden.
Wenn im Zuge der Bearbeitung Präparate (z.B.: Pollenpräparate, anatomische Schnitte, Kollodiumhäutchen, entnommene TLC-Probe etc.) angefertigt werden, ist das Original oder ein ausreichend beschriftetes Duplikat/Foto mit ausreichender Auflösung zusammen mit dem Beleg zurück zu senden.
Bei Mehrfachanfragen einzelne Belege betreffend, wird gewöhnlich nur ein Antrag genehmigt und alle anderen Antragsteller informiert, um eine eventuelle Zusammenarbeit zu ermöglichen. Von Publikationen, die untersuchtes Material aus dem Herbarium GZU enthalten, ist ein Sonderdruck oder pdf-file an das Herbar zu schicken.
Von Typusmaterial sowie historischem Sammlungsmaterial dürfen keinesfalls Teile entnommen werden.
Über die Sammlungen des GZU
Das Herbarium im Bereich für Pflanzenwissenschaften der Karl-Franzens-Universität (offizielle Abkürzung: GZU) ist mit mehr als 1.000.000 Belegen eine der wichtigsten botanischen Sammlungen Europas. Das von Prof. Dr. Josef Poelt begründete Flechtenherbar in GZU ist sogar weltweit von besonderer Bedeutung.
Biodiversitätsforschung und Dokumentationspflicht: Wie jede Naturwissenschaft ist die Botanik den strengen Kriterien der Wiederholbarkeit bzw. Nachvollziehbarkeit von Erkenntnisprozessen unterworfen. Genau wie jedes physiologische oder biochemische Experiment so gut dokumentiert sein muss, dass es jederzeit wiederholbar ist, so muss auch jede systematisch-botanische oder geobotanische Studie durch entsprechend konservierte Dokumente jederzeit nachvollzogen werden können. Schon für die simple Bestimmung eines einzelnen Pflanzenfundes mittels Standardliteratur kann die Dokumentation in Form eines Herbarbeleges sinnvoll sein.
Die internationale Bedeutung des Herbariums GZU ergibt sich daher nicht nur aus der Gesamtzahl der Herbarbelege oder Typusbelege, sondern auch aus der Intensität, mit welcher die Mitarbeiter und Studierenden des Institutes das Herbar für ihre Arbeiten nutzen, und vor allem aus dem Umfang des internationalen Leihverkehrs und der Besucherfrequenz. Biodiversitätsforschung und molekularbiologische Methodik: Auch eine getrocknete Pflanze auf einem Herbarbogen hat nach wie vor ihren genetischen Code gespeichert. Gerade die in jüngster Zeit mit den Methoden der Molekularbiologie gewonnenen Erkenntnisse haben gezeigt, dass Biodiversitätsforschung ohne aktuelles und historisches Herbarmaterial aus verschiedenen Teilen des Verbreitungsgebietes (Areals) einer Art nicht sinnvoll ist:
Das Herbarium GZU in Zahlen:
Anzahl der Herbarbelege > 1.000.000
Anzahl der Typusbelege: ca. 10.000
Durchschnittliche Zuwachsrate: ca. 10.000 Belege/Jahr
Durchschnittliche Entlehnungsrate: 4000‑5000 Belege/Jahr
Durchschnittliche Tauschrate: 2000 Belege/Jahr
Typusbelege
Besonders strikt sind jedoch jene internationalen Bestimmungen, welche die gültige Beschreibung und Benennung neu entdeckter Arten regeln. Für den Autor einer neuen Art besteht ausnahmslos die Verpflichtung, bei der Veröffentlichung Typusexemplare der neuen Art und den Ort der Hinterlegung dieser Typusexemplare zu nennen. Auf diesen Herbarbelegen beruht die Erstbeschreibung, der Name der neuen Art bleibt daher für immer mit den davon hinterlegten Typusexemplaren verknüpft. Verstöße gegen diese Dokumentationspflicht nach dem Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur (ICN, früher ICBN) machen die dazu publizierten Namen und Beschreibungen ungültig. In GZU werden derzeit ca. 10.000 Typusbelege verwahrt.
Digitalisierung
Seit 2003 laufen Arbeiten zur Digitalisierung des Gesamtbestandes, seit 2006 nimmt das Herbarium an mehreren nationalen und internationalen Digitalisierungsprojekten teil. (GBIF, GBIF-Austria, Virtual Herbaria Austria, GPI und Europeana).
Herbarien als Kulturgut: In Anbetracht der langen Tradition der Biodiversitätsforschung in Europa, ist es geradezu selbstverständlich, dass die Bedeutung von Herbarien im Laufe ihrer Entwicklung zusätzlich eine immer tiefere historische Dimension erlangt. Herbarien sind damit genau wie Bibliotheken unersetzliches Kulturgut. Herbarbelege von Pflanzen ganz bestimmter Lebensräume aus historischer Zeit zeugen nicht so sehr von Änderungen des Großklimas, sondern viel mehr von den zahllosen Eingriffen des Menschen in seine Umwelt.
Die Herbarbelege älterer Sammlungen können sogar als rein historische Quelldokumente wichtig sein, z. B. für die Erforschung von Leben und Werk bedeutender Botaniker und/oder ihrer Mäzene.
Interessante Links
Virtual Herbaria Austria
GBIF
GBIF-Austria
Europeana
Sammlungen/KuratorInnen
Mag. Dr. Peter BILOVITZ (Kurator, e-mail: pe.bilovitz(at)uni-graz.at)
Mag. Astrid SCHARFETTER (Herbarmanagerin, e-mail: as.scharfetter(at)uni-graz.at)
Gefäßpflanzen (= Farn- und Samenpflanzen) (~ 850.000 Belege)
Pilze und Myxomyceten (~ 110.000 Belege)
Paläobotanische Sammlung (~ 12.000 Proben), dauerentlehnt an die Fachabteilung Geologie und Paläontologie des Naturhistorischen Museums Wien
Algen und Cyanobakterien (~ 3.800 Belege)
Samen- und Früchtesammlung (~ 500 Objekte/Belege)
Holzsammlung (~ 200 Objekte)
Ethnobotanische Sammlung (~ 100 Objekte)
Mag. Dr. Walter OBERMAYER (Kurator, e-mail: walter.obermayer(at)uni-graz.at)
Flechten und lichenicole Pilze (~ 190.000 Belege)
Moose (~ 17.000 Belege)
Inside Herbarium GZU
Ansprechpersonen rund um das Herbarium
Kontakt
| +43 316 380 - 8835 Institut für Biologie http://www.uni-graz.at/~bilovitp/ |
| +43 316 380 - 5658 Institut für Biologie fast immer wenn ich da bin http://homepage.uni-graz.at/de/walter.obermayer/ |
| +43 316 380 - 8841 Institut für Biologie |
Bibliotheken des Bereiches für Pflanzenwissenschaften Systematische Botanik & Geobotanik und Pflanzenphysiologie
Die Bibliotheken des Bereiches für Pflanzenwissenschaften Systematische Botanik & Geobotanik und Pflanzenphysiologie befinden sich in zwei verschiedenen Gebäuden (Holteigasse 6 bzw. Schubertstraße 51). Die zuständigen Ansprechpersonen finden Sie unten angeführt unter "Kontakt".
Die Benutzung der Bibliothek im Bereich Systematische Botanik & Geobotanik (= "Botanik", Holteigasse 6) und Entlehnungen außer Haus sind derzeit nur nach Terminvereinbarung möglich (telefonisch oder per E-Mail).
Kontakt
| +43 316 380 - 8837 Institut für Biologie Bitte Termine für Sprechstunden per Email vereinbaren. http://adamclarktheecologist.com |
| +43 316 380 - 5640 Institut für Biologie Mo.-Fr.: 8.00 - 12.00 Uhr http://biologie.uni-graz.at/ |
Institutsbibliothek Fachbereich Zoologie
Die Bibliothek des Bereiches für Zoologie befindet sich im Sekretariatsbereich Universitätsplatz 2, 1. Stock (Elena Tropper und Bianca Pichler-Thier). Neben zahlreichen Lehrbüchern zu unterschiedlichen zoologischen Fachbereichen, finden Sie auch einige historische Werke. Zeitschriften des Fachbereichs sind auf die Hauptbibliothek ausgelagert.
Entlehnungen außer Haus sind nur kurzzeitig z.B. zum Kopieren nach Vorlage eines Ausweises möglich, bitte kontaktieren Sie das Sekretariat, wenn Sie Werke einsehen möchten.